Sehen Sie sich das erklärende Video zum Thema an "Berufskrankheiten"
Was versteht man unter einer Berufskrankheit?
Eine Berufskrankheit ist eine Krankheit, deren wesentliche Ursache – Risikoaussetzung (physikalische, chemische oder biologische Risiken) oder spezifische Arbeitsbedingungen (Lärm, Vibrationen, Körperhaltung bei der Arbeit usw.) – auf eine berufliche Tätigkeit zurückzuführen ist. Die meisten Berufskrankheiten sind in einer offiziellen Liste aufgeführt, welche die verschiedenen Arten von Krankheiten nach dem Stand der medizinischen Erkenntnisse zusammengefasst sind.
Ist eine Krankheit nicht in der Liste aufgeführt, kann sie trotzdem als Berufskrankheit anerkannt werden, wenn der Versicherte den Nachweis erbringt, dass sie berufsbedingt ist.
Wie ist der Unfallversicherung eine Berufskrankheit zu melden ?
Der Arzt muss die Meldung bei der Unfallversicherung abgeben, sobald er einen begründeten Verdacht hat, dass eine Krankheit durch die berufliche Tätigkeit verursacht wurde. Im Falle einer Meldung übermittelt er seinem Patienten eine Kopie der Meldung.
Der Arzt muss der Unfallversicherung die Meldung mittels des Formulars „Ärztliche Anzeige bei Verdacht auf eine Berufskrankheit“ übermitteln. Er muss alle geforderten Hinweise zur Verfügung stellen, wie insbesondere die exakte medizinische Diagnose, die entsprechende Nummer der Tabelle der Berufskrankheiten und die Angabe der beruflichen Risiken, die Ursache der Krankheit sein können. Die medizinischen Dokumente, die die Krankheit bestätigen, müssen der Meldung beigelegt werden.
Der Arzt darf nur eine Krankheit pro Formular melden.
Nach Erhalt der ärztlichen Anzeige sendet die Unfallversicherung dem Arbeitgeber ein Formular zu, damit dieser alle Informationen über die Aussetzung gegenüber Berufsrisiken bereitstellen kann.
Falls erforderlich, wird die Präventionsabteilung der Unfallversicherung den Arbeitsplatz aufsuchen, um die für den Arbeitsplatz erforderlichen Gesten und Haltungen zu analysieren.
Der Versicherte wird schriftlich über die Anerkennung oder Ablehnung der gemeldeten Krankheit als Berufskrankheit informiert.
Wie ist die Frist für die Meldung einer Berufskrankheit?
Berufskrankheiten müssen in jenem Jahr, in dem der Versicherte oder der Leistungsberechtigte Kenntnis vom beruflichen Ursprung der Krankheit erlangt hat, gemeldet werden.
Sie haben sich an Ihrem Arbeitsplatz mit Covid-19 infiziert?
Wird eine Infizierung mit Covid-19 festgestellt, muss Ihr behandelnden Arzt eine Anzeige für eine Berufskrankheit ausfüllen.
Wenn Sie aufgrund Ihrer beruflichen Tätigkeit keinem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, müssen Sie nachweisen, dass Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz mit Covid-19 infiziert haben.
Wenn Sie als Pflegekraft arbeiten oder wenn Sie aufgrund Ihrer beruflichen Tätigkeit einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, müssen Sie keinen weiteren Nachweis für die Anerkennung der Berufskrankheit erbringen.